Sonnabend11. Mai 2019

16:00 Uhr

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Eröffnungskonzert

Wolfgang Breitung – «Julia-Serenade» op. 8 (Uraufführung)

Samuel Barber – Adagio for Strings
Ludwig van Beethoven – Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93
leider musste Wolfgang Amadeus Mozarts Konzert für Oboe und Orchester C-Dur KV 314 (KV 285d) entfallen

Orchester des Sinfonischen Musikvereins Leipzig e. V.
Dirigent: Frank Lehmann

Wenig sommerliches Wetter mit Regen und kühlen Temperaturen ließ wohl manchen Konzertbesucher doch eher daheim bleiben und ebenfalls den Wetterkapriolen der vergangenen Tage geschuldet, musste wegen Erkrankung der Solistin Alba Scymanski leider Mozarts Oboenkonzert als Teil des Eröffnungskonzertes zum 19. Markranstädter Musiksommer entfallen.

Begrüßt wurden die Konzertbesucher dieses Mal von Kantor Frank Lehmann, der das Wort an Wolfgang Breitung weiter gab, dessen Komposition «Julia-Serenade» im Anschluss uraufgeführt werden sollte. Der in Jena beheimatete ehemalige Bratscher und Komponist ließ die Zuhörer einen kurzen Blick hinter die viersätzige Komposition nehmen, in der eine romantische Liebesgeschichte erzählt wird. Lieblich leichte Klänge von Klarinette und Fagott beschreiben eine schöne Parklandschaft, in die unter Streicherklängen die namengebende Julia tritt. Nach einem nächtlichen Reigen und der sich anschließenden Romanze mit einem plötzlich erscheinenden jungen Mann, ist der vierte Satz als Rondo angelegt und lässt die beiden wieder Abschied nehmen. Eine Geschichte ohne Happy End? Den Applaus des Publikums gab es auf jeden Fall trotzdem und Wolfgang Breitung dankte den Musikerinnen und Musikern des Orchesters des Sinfonischen Musikvereins Leipzig und ihrem Dirigenten Frank Lehmann.

Der bekam dann noch besondere Aufmerksamkeit, als nach dem «Adagio for Strings» von Samuel Barber Orchestermitglied Birgitta Braun ans Mikro trat und in ein paar Sätzen das 25-jährige Jubiläum als Dirigent dieses Orchesters thematisierte. Nach Dankesworten und guten Wünschen für viele weitere Jahre an der Spitze des Ensembles, nahm er aus den Händen der Vorsitzenden des Sinfonischen Musivereins Leipzig e. V., Birgit Nitzsche, das gemeinsame Geschenk – einen neuen Taktstock – entgegen.

Mit den Worten „Eigentlich ist man als Dirigent ja gewissermaßen ein Diktator, aber man wird auch noch gemocht. Vielleicht sollten sich manche Herren in der Welt ein Beispiel daran nehmen.“ machte er sich mit seinem Orchester wieder auf den Weg entlang der Notenlinien. So schloss das Eröffnungskonzert des 19. Musiksommers in St. Laurentius Markranstädt mit der unter der Spielfreude des Orchesters glänzenden 8. Sinfonie von Ludwig van Beethoven, die bei ihrer Premiere im Jahr 1814 das Wiener Publikum nicht so recht überzeugen konnte.

Durch ihre Andersartigkeit im Vergleich zu den Sinfonien 1 bis 7 begeistert sie heute dennoch viele Klassikliebhaber umso mehr. Für rund 90 Minuten ließ einen diese Musiksommer-Eröffnung den draußen immer noch herrschenden Regen und die kühlen Temperaturen vergessen.