Sehr zahlreich erschienen, waren die Besucher des Silvesterkonzertes mit dem
«Kaffeehausorchester Salon de Saxe» vergnüglich in den letzten Abend
des Jahres 2018 gestartet.
Damit endete auch der musikalische Veranstaltungsreigen 2018 in der
St. Laurentiuskirche und wir gehen in eine kleine Pause.
Gern begrüßen wir Sie wieder zum Konzert zur Passionszeit am 13. April um 16:00 Uhr.
Zu hören sein wird dann das Stabat Mater von Giovanni Battista Pergolesi.
Freuen können Sie sich auch auf das Eröffnungskonzert des 19. Markranstädter Musiksommers
am 11. Mai um 16:00 Uhr mit Werken von Carl-Maria von Weber, Mozart und Beethoven.
Wir würden uns freuen, sie dann wieder in der St. Laurentiuskirche begrüßen zu dürfen.
Bis dahin eine gute Zeit
wünschen Ihnen
Pfarrer Michael Zemmrich und
Kantor Frank Lehmann.
Rückblick
Silvesterkonzert mit «Salon de Saxe», Foto: Th. Ufert
Dicht besetzt waren die Bankreihen in der St. Laurentiuskirche bis auf die Empore hinauf. Unter dem Motto
„In einer kleinen Konditorei“ wollte das Kaffeehausorchester Salon de Saxe die Konzertbesucher
in einer kurzweiligen Stunde auf den letzten Abend des Jahres einstimmen.
Die Musikerinnen und Musiker um „Frontmann“ Roland Schaetz, René Bogner vom Sinfonieorchester
des MDR (Violine), Charlotte Tauber (Violine), Sonja Riedel (Soloklarinettistin der Sächsischen Bläserphilharmonie),
Sascha Werchau (Cello) und Felix Raddatz (Kontrabassist in der Thüringen Philharmonie Gotha-Suhl), unterhielten
die Zuhörer mit „Crema“ vom Feinsten u. a. von Franz Lehar, Jules Massenet und Fritz Kreisler, aber
auch mit der «Petersburger Schlittenfahrt» oder dem Walzer aus der Jazz-Suite Nr. 2 von Schostakowitsch.
Alles noch leicht bezuckert von Roland Schaetz mit Anekdoten oder kurzen Geschichten in seinen Zwischenmoderationen.
Viel Applaus gab es aus den Bankreihen an die Musikerinnen und Musiker und das Sahnehäubchen zum Schluss war der
Radetzky-Marsch von Johann Strauß als Zugabe. Also auch im nach 2014 zweiten Silvesterauftritt der Formation alles
richtig gemacht.
Weihnachtsoratorium 2018 in St. Laurentius, Foto: SB
In St. Laurentius Markranstädt fanden auch 2018 wieder Kantaten aus Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium
ihre Aufführung. Traditionell am 3. Advent auf dem Programm, erklangen in diesem Jahr aus den sechs Teilen die
Kantaten 1 bis 3.
Als Solisten hatte sich Kantor Frank Lehmann Astrid Werner (Sopran), Estelle Haussner (Alt), Kim Schrader (Tenor)
und Andreas David (Bass) eingeladen. Letzterer musste krankheitsbedingt kurzfristig absagen, hatte mit
Anton Haupt aber eine sehr gute Vertretung vorgeschlagen. Zwar noch jung, aber dennoch längst kein Unbekannter
mehr in der hiesigen Musiklandschaft, meisterte er sein Debüt in Markranstädt.
Viel Applaus gab es am Ende aber nicht nur für die Solistinnen und Solisten sondern auch für das Laurentiusorchester
und die Markranstädter Kantorei mit ihren Gästen.
Im Gedenkkonzert zum Buß- und Bettag wurde in diesem Jahr nun schon zum fünften Mal Wolfgang Amadeus Mozarts
Requiem d-Moll aufgeführt, das vor zehn Jahren erstmals im Rahmen des Abschlusskonzertes des 8. Musiksommers erklang.
Pfarrer Michael Zemmrich begrüßte die Konzertbesucher in der St. Laurentiuskirche und stimmte mit einem wie immer
exzellent vorbereiteten Wortbeitrag auf das musikalische Erlebnis ein.
Mit den Solistinnen Katrin Bräunlich (Sopran), Estelle Haussner (Alt), den Solisten Martin Krumbiegel
(Tenor) und Andreas David (Bass) musizierten die Kantorei Markranstädt und das Orchester des Sinfonischen
Musikvereins Leipzig e. V. unter der Leitung von Frank Lehmann.
Für viele Zuhörer war dieses Konzert wieder ein bewegender Moment und stand für manchen Anwesenden, vor allem für
Orchesterleiter und Kantor Frank Lehmann, durch den tragischen Tod von Orgelbaumeister Stefan Pilz unter besonderen
Vorzeichen. Nach einem Moment der Stille am Ende dieses Werkes dankten die Konzertbesucher mit großem Applaus.
Nach fast auf den Tag genau drei Jahren war das Duo Capriccio ein weiteres Mal in der St. Laurentiuskirche
in Markranstädt zu Gast. Das Herbstkonzert 2 war unter dem Titel «Wer die Rose ehrt» dem
"Ostrock" gewidmet und Sabine Waszelewski und Klaus-Jürgen Dobeneck brachten wieder legendäre Songs
auf die Bühne, bzw. hier in den Altarraum.
Mit dem namengebenden „Wer die Rose ehrt“ der Gruppe Renft, dem „Albatros“ von
Karat, dem „Clown“ von Neumis Rock Cirkus, dem auch heute noch unter die Haut gehenden
„Als ich fortging“ der Gruppe Karussell oder dem in der Version von Frank Schöbel bekannten
„Schreib es mir in den Sand“ der ungarischen Musiker von Omega schmeichelten die beiden Dessauer den Ohren der Zuhörer und ließen so manche
Erinnerungen vergangener Tage aufleuchten. Natürlich wurden auch die Puhdys, Silly, Veronika Fischer
und andere nicht vergessen. Fast schon obligatorisch gab es die „Jugendliebe“ von Ute Freudenberg
als Zugabe.
Ingolf Bauer und Wolfgang Russin beim Herbstkonzert 1
Mit Musizieren ohne Berühren war das Herbstkonzert 1 überschrieben. Ingolf Bauer und Wolfgang Russin
hatten für dieses außergwöhnliche Konzert faszinierende Instrumente mitgebracht. Zum einen war es das Theremin, das
nach Wikipedia einzige verbreitete, berührungslos gespielte und dabei direkt Töne erzeugende Musikinstrument.
Zweites spektakuläres "Instrument" war eine sogenannte Laserharfe. Sie ist selbst kein Instrument im herkömmlichen
Sinn, sondern dient mit ihren zwölf Laserstrahlen lediglich zur Steuerung eines elektronischen Musikinstrumentes.
Drittes war das von Ingolf Bauer selbst entwickelte und gebaute „Light Board“, das mit kräftigen
Lichtquellen bedient wird, die über die acht Solarpanels eine entsprechend programmierte Tonerzeugung steuern
– also ebenfalls kein eigentliches Musikinstrument.
Dies vorab: es ist faszinierend, welch eindrucksvolles Spiel mit nur acht bzw. zwölf Tönen möglich ist.
Mit mystischen Klängen begann das Konzert, u. a. mit gregorianischen Stilanleihen. Danach ging es in den
namengebenden Block und im hierbei ersten Titel „It's am man's world“ hatte das Theremin seinen ersten
Einsatz. Die konzertreife Steuerung von Tonhöhe und Lautstärke ist eine durchaus anspruchsvolle Fleißübung, was
zwei mutige Konzertbesucher auch selbst ausprobieren durften. Dann kam die „Laserharfe“ ins Spiel und
wurde gleich noch, statt mit den Händen, mit einer speziell präparierten Flöte während deren Spiel gesteuert.
Der eine oder andere Konzertbesucher kannte die Laserharfe vielleicht schon aus Auftritten des französischen
Elektronikpioniers Jean Michel Jarre.
Wolfgang Russin brachte schließlich noch seine Violine zum Leuchten, eigentlich ja nur den Bogen als effektlohnenderem
Part. So schwang sich der bewegte „Laserbogen“ u. a. bei City's „Am Fenster“ durch den
dunklen Chorraum.
Ihren großen Auftritt hatte die Laserharfe mit dem von Maurizio Carelli, speziell für sie komponierten Titel
„Kroma“. Schließlich kam nun noch das „Igs Light Board“ zu seinem Recht und begleitete
auf verblüffende Weise die schon rockiger gewordenen Klänge. Athmosphärisch angereichert wurde dies alles mit Licht,
Nebel und Videoprojektionen und neben Klassikern wie „Yesterday“ oder „New York New York“
erklangen u. a. auch eine englischsprachige Rockversion der „Ode an die Freude“, Achim Reichels
„Alohahe“ und mit „Hallelujah“ der vielleicht bekannteste Song des im November 2016
gestorbenen Kanadiers Leonard Cohen.
Gänsehaut gab es dann noch zum Schluss mit dem legendären „Hymn“ von Barclay James Harvest aus dem
Jahr 1977. Ein tolles Konzerterlebnis hatte seine Krone aufgesetzt bekommen und die beiden Akteure ihren Applaus
wohl verdient.
Prof. Rolf-Dieter Arens (Klavier) und Prof. Andreas Hartmann (Violine)
bei Mendelssohns Konzert für Violine, Klavier und Orchester d-Moll
Nun ist auch der 18. Markranstädter Musiksommer schon wieder Geschichte. Hochkarätig besetzt
mit Prof. Rolf-Dieter Arens (Klavier) und Prof. Andreas Hartmann (Violine) begann das
Abschlusskonzert mit Mendelssohn Bartholdys Konzert für Violine, Klavier und Orchester d-Moll, einer
frühen und dennoch schon außerordentlichen Komposition – er war erst 14 Jahre alt.
Mendelssohn komponierte den Klavierpart für sich selbst und den Violinpart für seinen Lehrer. Dabei
entstanden ausgedehnte, fordernde aber auch schwelgerische Momente romantischer Musik, denen die
beiden Solisten mit ihrem Können und im Zusammenspiel mit dem Orchester adäquaten Glanz verliehen.
Dem langen Applaus folgte als kleine Zugabe noch einmal ein Ausschnitt aus dem Stück.
Nach kurzer Pause erklang das zweite Mendelssohn-Stück, die Ouvertüre zum Singspiel «Heimkehr aus
der Fremde», das er während einer Bildungsreise durch England anlässlich der Silberhochzeit seiner
Eltern schrieb. Nach dieser, für eine Ouvertüre recht opulenten Komposition, ging es noch einmal über
drei Jahrzehnte in der Musikgeschichte zurück. Den Schlusspunkt setzte die Sinfonie Nr. 99 Es-Dur von
Joseph Haydn. Verbindend kann man wohl sehen, dass, wie Mendelssohn später, auch schon Haydn seinerzeit
Neuem aufgeschlossen war und in seine Kompositionen einfließen ließ. Erstmals sah er in dieser Sinfonie
zwei Klarinetten vor und soll damit den Grundstein zur Etablierung voller Holzbläserbesetzung in der
Symphonik gelegt haben.
Viel Beifall ernteten die Musikerinnen und Musiker um Orchesterleiter Frank Lehmann auch dieses Mal
wieder und entließen die Konzertbesucher in den sonnigen Herbstabend.
Kurz vor dem kalendarischen Sommeranfang konnte am 16. Juni den Orgelklängen von Stephan Paul Audersch
im ersten Sommerkonzert des 18. Markranstädter Musiksommers gelauscht werden.
Mit „Klänge aus neunundneunzig Jahren“ hatte der Kirchenmusiker der Schleußiger Bethanienkirche
sein Programm überschrieben.
In der Musikstadt Leipzig wurde gerade das Bachfest veranstaltet, in St. Laurentius Markranstädt gab es ganz
bewusst kein einziges Stück des großen Meisters.
Dennoch blieb Stephan Paul Audersch in der Epoche und hatte – ganz passend – sommerlich
leichte Musik zusammengestellt. Barocke Leichtigkeit könnte man fast sagen, denn die überwiegend kurzen aber
ausgesucht feinen Stücke von Johann Speth, Johann Kaspar Kerll und Dietrich Buxtehude, vor allem aber der
beiden Italiener Bernardo Pasquini und Domenico Zipoli, zauberten unter den Fingern des Organisten einen
kurzweiligen Konzertnachmittag. Applaus und eine kleine Zugabe beendeten dieses erste Sommerkonzert 2018.
Ein Frühlingskonzert, das eigentlich schon ein Sommerkonzert hätte sein können – und dies in
doppelter Hinsicht. Denn zum frühsommerlichen Wetter passten die Tangorhythmen des Quartetts ALMA DE ARRABAL
ganz wunderbar. Mit dem Großmeister des Tango nuevo, Astor Piazzolla, begann dieser Nachmittag. Sein Stück
«Libertango» war dem einen oder anderen Konzertbesucher nicht unbekannt, erklang es doch auch schon
bei einem Orgel-und-Klarinette-Konzert in St. Laurentius. Alma de Arrabal brachte es hier in stilechter
Instrumentierung auf die Bühne. Die 14 weiteren Titel dieses Konzertes hangelten sich durch die ganze Gefühlswelt
und bescherten so den Zuhörern ein ungeahnt abwechslungsreiches Konzert. Sängerin Beate Furcht ließ bei vielen
Stücken vorher mit den deutschen Texten so manch einen aufhorchen und diese Erkenntnis konnte man nach dem
Nachmittag noch mitnehmen – dass hinter manch starkem Tango eine berührende Geschichte stecken kann.
Viel Applaus gab es für das Quartett mit Beate Furcht (voc), Gianna Kancheva (acc), Franz Schwarznau (bass) und
Hannes Malkowski (perc). Mit zwei Zugaben bedankten sich die Musikerinnen und Musiker und verabschiedeten die
Konzertbesucher in den Abend.
Haydns «Die Jahreszeiten» im Eröffnungskonzert 2018
In diesem Jahr ist ja vieles einfach früher dran und so startete auch bereits am 14. April das
Eröffnungskonzert des 18. Markranstädter Musiksommers.
Joseph Haydns großes Oratorium «Die Jahreszeiten» stand auf dem Programm, das damit zum zweiten Mal
in St. Laurentius zur Aufführung kam.
Bereits 2010 eröffnete der Musiksommer mit diesem Werk, bei dem die Carlow Choral Society aus Irland zu Gast war
und zusammen mit der Kantorei einen großartigen und ergreifenden Chorgesang möglich machte. Für das aktuelle
Konzert hatten die Sängerinnen und Sänger der Markranstädter Kantorei erneut Gäste in ihren Reihen, um der großen
Besetzung folgen zu können. Die Solisten waren damals und auch heute Heike Richter (Sopran) im Part der Hanne,
Kim Schrader (Tenor) in dem des Lukas und Gotthold Schwarz, inzwischen bekanntermaßen zum Thomaskantor berufen,
im Part des Simon. Ebenfalls wieder am Start, das Orchester des Sinfonischen Musikvereins Leipzig e. V. unter
seinem Dirigenten Frank Lehmann.
Am Montag vor der Aufführung hatten die Zuhörer die Möglichkeit, sich von Musikwissenschaftler Thomas Kauba mit
kurzweiligen Erläuterungen zur Entstehung und musikalischen wie gesellschaftlichen Interpretation auf dieses
etwa zweieinhalbstündige „Marathon-Werk“ vorbereiten zu lassen. Viele Interessierte nutzten dieses
Angebot, das nun schon zum siebten Mal vor einem Konzert stattfand, so dass die Stühle im Weißbach-Haus knapp
wurden.
Eine Herausforderung stellt Haydns Oratorium aber in besonderem Maße für die Mitwirkenden dar. Auch
wenn es zwischen Sommer und Herbst eine kurze Pause gab, galt es die physischen Kräfte gut einzuteilen und
volle Konzentration bis zum letzten Ton zu wahren.
Der lang anhaltende Applaus brachte schließlich die Anerkennung des Publikums für diese Leistung zum Ausdruck
und auch die zweite Aufführung der «Jahreszeiten» in St. Laurentius wird wohl lange in guter Erinnerung
bleiben.
Für die Förderung bzw. Unterstützung des Markranstädter Musiksommers danken wir:
der Stadt Markranstädt, dem Kulturraum Leipziger Raum, dem Möbelhaus Markranstädt,
dem Förderverein zur Erhaltung der St. Laurentiuskirche e. V. und natürlich Ihnen als unsere Konzertbesucher.